Systemik@SAFe – Systemik@Agile

Systemik(*) ist ein über Jahrzehnte aufgebautes Werkzeug, welches die Themen Systemische Wirkungsfeldanalyse mit der Technik verschmolzen hat.


Während der Einführung von agilen Arbeitsmethoden haben wir beobachtet, dass in praktisch allen Unternehmen der Einführungsprozess an neuraligischen Punkten ins Stottern kommt.

Die Punkte, an denen eine objektive Aussensicht hilft, sind die Momente des Enscheidens (wollen wir agile Arbeitsweise einführen?), des Startens (wo und wie beginnen wir?) und des Beschleunigens (wie nehmen wir nun Fahrt auf?). Gemäss unserer Erfahrung sind dies in der Einführung agiler Arbeitsweisen in skaliertem Umfeld folgende vier Zeitpunkte, wobei die Punkte 3. und 4. beide dem “Fahrt aufnehmen” dienen:

  1. Entscheid Go-NoGo (SAFe: Tipping Point):

    👉Wollen wir mit agiler Arbeitsweise überhaupt beginnen? Was für ein Problem hoffen wir damit zu lösen?

  2. Start der ersten Initiative (SAFe: Start des ersten ART):

    👉In welcher Ecke starten wir mit der agilen Arbeitsweise?

  3. Skalieren auf eine grössere Einheit oder das ganze Unternehmen (SAFe: Skalieren):

    👉Wie rollen wir nun die agile Arbeitsweise auf eine grössere Einheit oder die ganze Organisation aus?

  4. Kontinuierliche Verbesserung (SAFe: Accelerate):

    👉Nun wollen wir die Früchte ernten, effizienter und effektiver werden - nur wie?

Die Fragen, welche sich an solchen Wendepunkten stellen, sind oft schwierig zu beantworten, weil wir mit dem Thema, zu diesem Zeitpunkt, noch keine Erfahrungen haben.

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Systemik hilft, innert kurzer Zeit und in wenigen Workshops, ein transparentes Bild der Organisation respektive des komplexen Systems zu zeichnen.

Wir wissen, welche Stellschrauben welche Wirkung in unserer Organisation entfalten werden, wo kritische Faktoren lauern und welche Elemente ein Feedback auf die Richtung der Änderung geben.

Auch wird klar, welche Massnahme nur Symptombekämpfung sein wird.

Das powervolle Werkzeug ist eine perfekte Ergänzung, immer dann wenn wir uns nicht sicher sind, welche kommenden Schritte die richtigen sind, und was ihre Wirkung im Unternehmen sein könnte.

Typisches Vorgehen, um Systemik in der eingenen Organisation anzuwenden

Systemik anwenden heisst primär die Bereitschaft zu haben, um sich in einigen moderierten Workshops mit sich, der Organisation und der Zusammenarbeit untereinander auseinander zu setzen. Nur wenn ehrliche und wertschätzende Diskussionen unterstützt werden können, ist eine gute und aussagekräftige Analyse der Situation möglich. Dazu hilft in jedem Fall eine klare und externe Moderation der Workshops.

In der Anwendung von Systemik@SAFe werden typischerweise folgende aufeinander abgestimmte Schritte durchgeführt.

👉 Schritt 1: Variablen bestimmen, welche das betrachtete System gut beschreiben.
Die sogenannten Variablen werden zusammen definiert. Das sind die sogenannten Stellschrauben im System. Dabei werden verschiedene Lebensfelder betrachtet, wie die vorhandenen Recourcen, die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden, aber auch die konkreten Ziele. Hier kann Systemik@SAFe bereits mit einem vordefinierten und in den meisten Fällen passendes Set an Variablen herangezogen werden. Die meisten Firmen, welche eine skalierte Agilität einführen, sind an den typischen Wendepunkten vor ähnlichen Herausforderungen gestellt.

Eine Variable übernimmt dabei die Zielformulierung: Welches Problem wollen wir lösen, rsp. welches Ziel wollen wir mit unserem System erreichen? In der Einführung einer skalierten Agilität kann das zB. sein: «Wir wollen mit unserer Solution bessere Resultate zur Zufriedenheit unserer Kunden und in kürzeren Iterationen liefern.»

👉Schritt 2: Variablen richten.
In einem zweiten Schritt werden die Variablen gerichtet. Das heisst, sie werden durch möglichst prägnante Adjektive ergänzt, welche für die betrachtete Situation die Variable im IST, also heute, möglichst prägnant beschreiben. So kann zum Beispiel die «Zusammenarbeit zwischen den ART’s» den «eigenen Interessen dienend» oder «gegenseitig offen und unterstützend» beschrieben werden.

 

👉 Schritt 3: Variablen vernetzen

In diesem Schritt wird von jeder Variablen aus gehend bestimmt, ob eine Veränderung dieser einen Variable einen verstärkenden oder hemmenden Einfluss auf eine der anderen Variablen hat oder nicht. Diese eigentliche Knochenarbeit erfolgt oft in kleineren Workshops, welche gut parallelisiert durchgeführt werden können.

 

👉Schritt 4: Interpretation, Massnahmen ableiten

Daraus lässt sich ein Netzwerk von Interaktion im System herleiten, welche am Ende der Analyse in verschiedenen grafischen Darstellungen aufzeigen, wie das System auf Impulse reagiert. Auf dieser Basis lassen sich zielgerichtete Massnahmen ableiten, welche in einer Organisation für bewusste Veränderungen am System verwendet werden können.

Voraussetzungen

Wichtig ist eine gute Moderation der Workshops, um ein aussagekräftiges Bild zu erhalten. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Impact, den die Diskussionen in den Workshops zwischen den Menschen in ihren unterschiedlichen Rollen bewirken.

Plötzlich sind ganz andere Themen und Gespräch im Vordergrund, welche durch die operative Hektik unter die Räder gekommen sind. Ein gegenseitiges Verständnis kann auch dazu führen, dass erste Verhaltensänderungen angestossen werden.

Dies bedingt eine offene und ehrliche Kommunikationskultur unter den teilnehmenden Mitarbeitenden in der Analyse. Die Systemik ist ein über Jahre erprobtes Werkzeug, welche KEGON Schweiz neu in Zusammenhang mit skalierter Agilität anwendet.

(*) Die Systemik wurde durch Leo Bürki und Sabine Krippendorf unter Mitarbeit der BFH – Berner Fachhochschule – entwickelt. Mehr zur Systemik ist auch unter BSK-Organisationsentwicklung und Krippendorf Systems zu finden.

Möchtest du mehr über Systemik erfahren? Nimm Kontakt zu Alain Hofer auf und buche dir einen gratis Beratungstermin.

 

 

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